- Urständ
- Ur|ständ 〈f.; -; unz.; veraltet〉 Auferstehung ● einem Toten selige \Urständ wünschen; der alte Brauch feiert fröhliche \Urständ 〈scherzh., bes. süddt.〉
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Ur|ständ, die; - [mhd., spätahd. urstende = Auferstehung, zu ahd. erstān = aufstehen, sich erheben; auferstehen]:in der Wendung [fröhliche] U. feiern (oft von unerwünschten Dingen; wieder zum Vorschein kommen).* * *
Urstand,christliche Theologie: allgemein die ursprünglich unmittelbare Gemeinschaft des Menschen mit Gott im Paradies. Im Anschluss an die Paradieserzählung nahmen die Verfasser des Alten Testaments und Neuen Testaments ein geschichtlich fixierbares Ereignis an, durch das sich der Zustand der Menschheit radikal verändert habe (Sündenfall) und der Mensch seine im Urstand gegebene Unsterblichkeit und Sündenfreiheit, d. h. die »natürliche« Fähigkeit, gemäß seiner von Gott gewollten Bestimmung zu leben, verloren habe. Die Theologie des Urstands wurde besonders in der Scholastik vertieft und im Kontext von Gnade, Erlösung und Erbsünde entfaltet. In der evangelischen Theologie wird Urstand seit F. D. E. Schleiermacher vornehmlich - im Rahmen der theologischen Anthropologie - im Sinne der geistigen, sittlichen oder in Gottes Wort beziehungsweise in Jesus Christus gegebenen Bestimmung des Menschen zum Ebenbild Gottes (Imago Dei) diskutiert.* * *
Ur|stand, der; -[e]s, Urstände: ursprünglicher Zustand.
Universal-Lexikon. 2012.